Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat sich am Dienstag, 11. Dezember 2007, über die Situation von Christen informiert, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. In dem Gespräch, zu dem Koch den Beauftragten der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, Wolfgang Baake (Wetzlar), und den Geschäftsführer des Arbeitskreises „Religionsfreiheit, Menschenrechte, Einsatz für verfolgte Christen“ der Deutschen Evangelischen Allianz, Professor Thomas Schirrmacher (Bonn), eingeladen hatte, erklärte Schirrmacher, dass in zahlreichen Ländern Christen ihren Glauben insbesondere aus politischen Gründen nicht frei leben können.
An dem Gespräch, das in Wiesbaden stattfand, nahm auch der Stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Hans-Jürgen Irmer (Wetzlar) teil.
Türkei: Verunsicherung unter Christen
Thomas Schirrmacher, Leiter des Arbeitskreises „Religionsfreiheit, Menschenrechte, Einsatz für verfolgte Christen“ der Deutschen Evangelischen Allianz und Direktor des Martin Bucer-Seminars in Bonn, schilderte die aktuelle Situation von Christen etwa im Iran oder der Türkei. „Religionsfreiheit bedeutet nicht nur, dass der Glaube im privaten Bereich gelebt werden kann, sondern auch in Gottesdiensten. Doch gerade in manchen islamisch geprägten Ländern erleben Christen fortwährende Repressalien, die einzig darin begründet sind, dass sie nicht den Glauben der Mehrheit des Landes teilen“, so Schirrmacher. Gerade in der Türkei herrsche nach den Morden an drei Christen im April dieses Jahres eine große Verunsicherung. „Einige Christen haben das Land bereits verlassen“, so Schirrmacher.
Koch: „Verletzung von Menschenrechten ansprechen“
Hessens Ministerpräsident Roland Koch äußerte in dem Gespräch mit den Repräsentanten der Deutschen Evangelischen Allianz seine Besorgnis auch über die Situation von Christen in zahlreichen Staaten. „Sowohl die Bundesregierung als auch die Hessische Landesregierung legen großen Wert darauf, die Verletzung von Menschenrechten deutlich anzusprechen und Besserung zu fordern“, so Koch. Auch mit der Türkei werde der Dialog über Integration und die Situation der Christen weiter verfolgt, so der Hessische Ministerpräsident. „Es ist besorgniserregend, wenn Christen an ihrer freien Religionsausübung gehindert werden. Von der Türkei erwarten wir, dass Christen dort ihre Kirchen bauen dürfen, so wie Muslime es in unserem Land tun“, so Koch.
Baake: „Christlicher Glaube ruft in die Verantwortung“
„Wenn in Staaten die Menschenrechte und Religionsfreiheit nicht geachtet werden, sind gerade Christen aufgefordert, in der Öffentlichkeit dazu Stellung zu nehmen“, sagte Baake, der im Hauptamt Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP ist, in dem Gespräch. „Christlicher Glaube ruft in die Verantwortung, nicht allein im eigenen Umfeld tätig zu sein, sondern weit darüber hinaus.“ Dies gelte insbesondere beim Thema Religionsfreiheit.
erschienen in „pro kompakt“ 50/2007
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