Schirrmacher empfiehlt die Dokumente der ÖRK-Kommissionstagung
Protokoll der Plenartagung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung in Nanjing im Juni 2019 veröffentlicht
Ethik · Gesellschaft · Theologie · Mission · Religionssoziologie
Protokoll der Plenartagung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung in Nanjing im Juni 2019 veröffentlicht
Papst Franziskus hat bei seinem Besuch des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Genf zu dessen 70-jährigem Jubiläum neben vielen freundlichen Worten den ÖRK ermahnt, die Aufgabe der Evangelisation und Mission wieder an die erste Stelle zu setzen.
Christinnen und Christen seien aufgerufen, gemeinsam die Herausforderungen des Friedens, der Einheit und der teuren Nachfolge auf sich zu nehmen; so lautet die Botschaft des Global Christian Forum (GCF), das am 27. April in Bogotá (Kolumbien) seinen Abschluss fand.
Das Christentum hat in seiner Geschichte vielfach unlautere Mittel zu seiner Ausbreitung eingesetzt und muss vor jegli- chem Rückfall in alte Fehlhaltungen und Verhaltensweisen auf der Hut sein. Es war deswegen ein lange überfälliges Zeichen, dass die größten christlichen Kirchen und konfes- sionellen Weltverbände 2011 gemeinsam offiziell erklärten, dass sie solche Methoden als unmoralisch und unchristlich und somit dem wahren Sinn der Mission widersprechend verwerfen.
Im Gespräch mit mehreren lutherischen Bischöfen Tanzanias und anglikanischen Bischöfen aus ganz Afrika wurde mir wieder bewusst, dass dort die Unterscheidung in evangelikal – nicht evangelikal in weiten Teilen der Erde keinen Sinn macht und die alten evangelischen Kirchen so missionarisch und lebendig sind wie lange nicht mehr. Sie geben in Arusha den Ton an. Ihr Wunsch, Missionare nach Europa zu schicken ist groß, vielleicht können sie da ja ihre einstigen Mutterkirchen, gleich mit ins Visier nehmen, dort, wo diesen der Wunsch, andere zu einem Leben mit Jesus Christus zu führen, peinlich geworden ist …
ARTIKEL Die Frage von Ethik in Mission und Dialog ist in den vergangenen Jahren zunehmend gestellt worden, im innerchristlichen Dialog wie auch in Begegnungen mit anderen Religionen. Doch es gab auch eine politische Frage. Hier geht es um das Ausmaß, in dem das Recht auf Religionsfreiheit, einschließlich des Rechts auf öffentliche Selbstdarstellung und auf Religionswechsel, durch andere Menschenrechte begrenzt werden kann und muss. Das christliche Zeugnis ist kein ethikfreier Raum; es bedarf einer ethischen Fundierung, die biblisch begründet ist, damit wir wahrhaftig tun, wozu Christus uns bestimmt hat.