IIRF Vize-Direktor kommentiert „Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit“

Der Vize-Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, Prof. Dr. Christof Sauer, begrüßt in einer Analyse, dass der Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit (Bericht von 2013), der Bedrängung und  Verfolgung von Christen erneut Öffentlichkeit verschafft hat.

 Die Professoren Sauer, Bielefeldt und Schirrmacher auf dem Kongress „Christenverfolgung“ in Schwäbisch Gmünd, 2013 © BQ / Vogt

Die Professoren Sauer, Bielefeldt und Schirrmacher auf dem Kongress „Christenverfolgung“ in Schwäbisch Gmünd, 2013 © BQ / Vogt

Besonders würdigt er den Beitrag des früheren UN Sonderberichterstatters Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, Erlangen. Dieser nennt in einem Beitrag zur Konversion die Freiheit zum Glaubenswechsel eine Nagelprobe für Religionsfreiheit.

An dem Gesamtbericht hält Sauer jedoch auch einiges für verbesserungsbedürftig:

„Der Bericht vernachlässigt eine kirchlich-theologische Deutung der Diskriminierung und Verfolgung von Christen, die gerade einen spezifischen Mehrwert christlicher Stellungnahme gegenüber rein menschenrechtlichen Voten darstellt.“

Der Professor für Religionsfreiheit und Erforschung der Christenverfolgung an der Freien Theologischen Hochschule Gießen meint, eine kirchlich-theologische Perspektive könne der realen Erfahrung der Christen noch umfassender Rechnung tragen.

Den Herausgebern, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, schlägt er vor, den Bericht zukünftig jährlich zu veröffentlichen. Dabei könne

„die ökumenische Breite des Berichts … weiter gestärkt werden, u.a. durch den Dialog mit der bisher vernachlässigten Weltweiten Evangelischer Allianz, die heute ein Viertel der Weltchristenheit repräsentiert“.

Auch solle die bereits breite Quellenbasis des Berichts

„außerdem durch bisher unbeachtete Literatur bereichert werden, z.B. die Jahrbücher zur Religionsfreiheit und zur Verfolgung und Diskriminierung von Christen, sowie die empirischen Länderberichte einschlägiger christlicher Organisationen“.

Prof. Dr. Christof Sauer © FTH Gießen, Streitberger

Prof. Dr. Christof Sauer © FTH Gießen, Streitberger

In seiner Analyse geht er zudem auf kritische Bemerkungen des Ökumenischen Berichts gegenüber dem Weltverfolgungsindex der internationalen Hilfsorganisation Open Doors ein. Er diagnostiziert einen Wettstreit der Deutungen, der sich in unterschiedlichen Begriffen und Betonungen zeige.

Der Ökumenische Bericht wurde am 15. Dezember 2017 in Berlin vorgestellt. Sauer hat sowohl zehn würdigende Thesen und zehn Verbesserungsvorschläge, wie auch eine ausführliche Analyse zu dem Ökumenischen Bericht verfasst, die als IIRF-Bulletin 2018/1 erschienen ist.

Interviews: Christof Sauer steht für Interviews zur Verfügung: christofsauer@iirf.eu oder Telefon +27 21 783 0823.

  • Christof Sauer: Solidarität mit bedrängten und verfolgten Christen und Einsatz für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit für alle – Kommentar zum ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit 2017. (IIRF Bulletin 2018/1), Bonn: Culture and Science Publishing 2018, 28 S.: IIRF-Bulletin 2018/1
 

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