Zu meinem Vortrag ‚Sola Gratia’ auf den ‚Internationalen Studientagen’ des Arche Studienzentrums in Hamburg unter dem Gesamtthema „Die ‚Sola’ der Reformation“ schrieb Thomas Josiger in einem Presseartikel:

Nach einer Darstellung der Gnadenlehre der katholischen Kirche, nach der der Gnade Gottes sowohl zeitlich als auch in ihrer Wirksamkeit der Vorrang zustehe und nur aufgrund dieser Gnade Gott die Verdienste des Menschen ermögliche und anerkenne, behauptete der Bonner Theologe Schirrmacher, dass bei vielen Evangelikalen das Tun des Menschen in der Lehre oder in der Praxis eine größere Rolle spiele, als in der katholischen Kirche.

Die Kernfrage zwischen Papst und Luther und zwischen katholisch und evangelisch sei aber nie gewesen, ob die Gnade oder die Werke zählen, sondern ob nur die Gnade zählt oder neben und unter der Gnade die Verdienste des Menschen oder die Sakramente eine Rolle spielen.

Schirrmacher wörtlich: „Wenn wir die Rechenmaschine anwerfen, sind wir so oder so verloren. Denn unsere Schuld wiegt immer viel schwerer als die wenigen guten Taten, die wir vielleicht getan haben. Gottes Gnade bedeutet, dass Gott die Rechenmaschine ungenutzt läßt.“ Genau das sei die Botschaft, die Paulus in Römer 4,4–8 am Beispiel Abrahams erläutere.

 

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