Die Weltweite Evangelische Allianz war bei der 25-jährigen Jubiläumsfeier des Brüsseler Büros der EEA vertreten
Von Don Zeeman, Evangelical Focus (Barcelona), genehmigte deutsche Übersetzung
Die Europäische Evangelische Allianz (EEA) feierte am 16. Januar das 25-jährige Jubiläum ihres gesellschaftspolitischen Engagements in Europa. Dies ist ein Kurzbericht des Dankgottesdienstes in der Europa-Kapelle in Brüssel (Belgien).
Julia Doxat-Purser, die intensiv mit der Gründung des Brüsseler Büros befasst war, verwies auf die vielen Menschen, die in den letzten 25 Jahren Anteil daran hatten. Die Arbeit wurde ermöglicht durch die Mitarbeiter, die Praktikanten, die vielen freiwilligen Helfer sowie durch Gemeinden und evangelikale NGOs. Sie sei dankbar für all jene, die die Vision der Eröffnung des EEA-Büros in Brüssel teilten. Aber vor allem wollte sie ihre Dankbarkeit gegenüber Gott zum Ausdruck bringen. Sie erinnerte das Publikum daran, dass dieses Treffen ein Dankgottesdienst für Gott und nicht eine Ehrung der Europäischen Evangelischen Allianz sei.
Vor 25 Jahren war die Präsenz von evangelikalen Christen in den europäischen Institutionen sehr gering. Das Büro in Brüssel zu haben, war nie selbstverständlich: Die finanziellen Mittel waren begrenzt, und bei mehreren Gelegenheiten wurde seine Schließung erwogen. Dennoch bestand die Notwendigkeit, die Frohe Botschaft in die Welt der europäischen Politik zu bringen. Christen wollen Hoffnung teilen, sie wollen „Menschen mit guten Nachrichten“ sein. (Siehe auch dieses Interview mit Julia Doxat-Purser.)
Hoffnung war auch das Hauptthema der Festpredigt von Thomas Schirrmacher, dem stellvertretenden Generalsekretär der WEA für theologische Angelegenheiten. Er dachte über die ersten Verse von Römer 12 nach („Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Dienst ist.“). Ein heiliges Leben zu führen ist nicht einfach; wir können es nicht aus eigener Kraft und Stärke tun, sondern nur durch die Gnade Gottes.
Christen haben den Wunsch, Hoffnung zu bringen, aber oft ist die Welt gegen sie. Doch was ist die Welt? Ist sie nur etwas Äußeres? Sie ist nicht etwas Geografisches oder „der Ort außerhalb der Gemeinde“. Die Welt ist nach Paulus in unseren Köpfen, in unserem Geist. Wenn wir wollen, dass sich die Welt verändert, müssen wir uns selbst verändern. Die Veränderung muss in unserem eigenen Kopf beginnen, und das kann eine langsame Veränderung sein. Sollten Christen in die Bemühungen zur Veränderung der Gesellschaft einbezogen werden oder sollten sie sich nur auf geistliche Angelegenheiten konzentrieren? Als 1846 die Evangelische Allianz gegründet wurde, war das Ziel klar: Die Evangelikalen mussten gegen viel Böses in der Gesellschaft kämpfen, z.B. die Sklaverei in Großbritannien. John Newton war als Sklavenhändler tief in den Sklavenhandel verwickelt, aber er lernte Gott kennen und schrieb das berühmte Lied „Amazing Grace“, das Schirrmacher als die inoffizielle Hymne der Evangelikalen bezeichnete. Doch viele Menschen haben Angst, sich in der Politik zu engagieren.
Das Streben nach Heiligkeit ist ein lebenslanger Prozess, in dem unser Denken immer mehr dem Denken Jesu angeglichen wird, nicht durch Zwang, sondern durch selbstständiges Denken. Christen müssen konsequent sein: Man kann nicht „ein halber Christ“ sein, man kann nicht nur im Privatleben oder nur im Geschäftsleben Christ sein. Schirrmacher betonte, dass Christen aufgeschlossen sein müssen, denn ihre Hoffnung liegt nicht in der Stärke, die sie selbst haben, in den verfügbaren Mitteln oder in ihren intellektuellen Fähigkeiten.
Am Ende des Treffens lud EEA-Generalsekretär Thomas Bucher seinen Vorgänger Gordon Showell-Rogers ein, für die in der Vergangenheit geleistete Arbeit Dank zu sagen, und Frank Hinkelmann, Präsident der EEA, für die Zukunft des Büros in Brüssel zu beten.
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