Grußwort des ZOCD an den Syrisch-Orthodoxen Patriarchen
Diese Meldung stammt ursprünglich aus dem Jahr 2016 und ist bisher nicht in meinem Blog erschienen.
(Bonn, 05.09.2016) Eine Delegation des Vorstandes und des Beirates des ZOCD unter Leitung des Beiratsvorsitzenden Thomas Schirrmacher hat an der Einweihung der neuen syrisch-orthodoxen Kirche in Gießen teilgenommen. Der Beiratsvorsitzende nahm als Bischof an der Zeremonie teil und übermittelte das Grußwort des ZOCD an den Syrisch-Orthodoxen Patriarchen, S.H. Moran Mor Ignatius Aphrem II., und an den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.
Die neue Kirche bezeichnete Schirrmacher als gelungenes Beispiel der Integration, denn die Kirche sei gleichzeitig eine schöne deutsche und eine schöne syrisch-orthodoxe Kirche. Schirrmacher dankte dem Patriarchen für sein unermüdliches Wirken für Frieden und Gerechtigkeit in einer Situation, in der ein erheblicher Teil seiner Kirche auf der Flucht sei. Schirrmacher dankte dem Patriarchen auch ausdrücklich für seine intensive Unterstützung des ZOCD.
Dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier dankte er dafür, dass er früher viele syrisch-orthodoxe Christen in seiner Heimatstadt Gießen erfolgreich anwaltlich begleitet habe und in einem Jahrzehnt als Innenminister viel für die Integration orientalischer Christen in Hessen getan habe. Es sei ein großes Zeichen der Solidarität, dass er es sich zwischen zwei wichtigen Terminen nicht habe nehmen lassen, persönlich zur der versammelten Gemeinde zu sprechen. Schirrmacher dankte Bouffier auch dafür, dass er sich als stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU mit dafür eingesetzt habe, dass die Bundespartei das Thema Christenverfolgung und Religionsfreiheit mit einem eigenen Arbeitskreis in den wichtigen AK Auswärtige Politik im Adenauerhaus in Berlin integriert habe.
In einem Zeitungsbericht heißt es:
„Am Sonntag empfingen 2000 Menschen mit Jubel und Gesang das Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien, Seine Heiligkeit Moran Mor Ignatius Aphrem II., der die Weihe während eines Gottesdienstes vollziehen sollte. Neben ihm hieß Pfarrer Lahdo Aydin den Leiter der Erzdiözese Deutschlands, Seine Eminenz Mor Philoxenus Matthias Nayis, und weitere Bischöfe willkommen. Auch Vertreter der evangelischen, katholischen, koptisch- und Rum-orthodoxen Kirche waren anwesend. Von weltlicher Seite wohnten u.a. Ministerpräsident Volker Bouffier und Stadträtin Astrid Eibelshäuser den Feierlichkeiten bei. Die Gemeinde existiert seit 2001 in Gießen. Ihr gehören etwa 140 Familien an.“ (Gießener Allgemeine)
Der Bau kostete insgesamt 1,5 Millionen Euro. Besonders bemerkenswert ist der Altar, der aus Gestein der Region Tur-Abdin rund um das berühmte Kloster Mor-Gabriel im türkischen Anatolien gefertigt wurde, in dem die syrisch-orthodoxe Kirche sehr unter Druck steht.
Syrisch-orthodoxer Patriarch dankt der Weltweiten Evangelischen Allianz
Zudem überbrachte Prof. Dr. Thomas Schirrmacher eine Solidaritätsadresse und Segenswünsche im Auftrag der Weltweiten Evangelischen Allianz.
Neben der offiziellen Audienz beim Patriarchen der Kirche S.H. Moran Mor Ignatius Aphrem II. kam es zu einer Reihe weiterer Gesprächen mit den syrischen Erzbischöfen von Damaskus, von Deutschland, den Niederlanden und von Schweden. Dabei stand die gegenwärtige Verfolgung der syrischen Christen in ihrer Heimat im Nahen Osten im Mittelpunkt.
In der Audienz dankte der Patriarch erneut der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) herzlich für ihren intensiven Einsatz für die Angehörigen seiner Kirche auf allen Ebenden, im Gebet, bei anderen Kirchen, in den Medien, in der Politik und bei der UN. Der Generalsekretär der WEA, Bischof Efraim Tendero (Philippinen) hatte sich kürzlich mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen getroffen und darauf gedrängt, die Lage der Christen im Nahen Osten ganz oben auf die Agenda zu setzen.
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien hat in Deutschland schätzungsweise 110.000 Mitglieder, verteilt auf über 60 Kirchengemeinden. Die meisten Gläubigen kommen aus dem Tur Abdin in der Osttürkei, wo sie zum Teil schon vor Jahrzehnten wegen Christenverfolgung nach Europa geflohen sind. In den letzten Jahren haben die Gemeinden viele Flüchtlinge besonders aus Syrien aufgenommen.
Oberhaupt der Kirche in Deutschland ist seit Dezember 2012 Erzbischof Mor Philoxenus Mattias Nayis (Warburg). Für die Kontakte zu den anderen Kirchen sowie in die Politik ist Erzbischof Mor Julius Hanna Aydin (Delmenhorst) zuständig. Die Kirchensprache ist bis heute das Alt-Aramäische, die Sprache Jesu Christi. Im Alltag wird häufig Turoyo, ein neuaramäischer Dialekt, gesprochen.
Schreiben Sie einen Kommentar