Die Süddeutsche Zeitung erklärt Evangelikale zu schießwütigen Mördern
Zu den billigsten und erfolgversprechendsten Verleumdungen Andersdenkender gehört derzeit, sie mit IS und islamistischem Terrorismus in einen Topf zu werfen. Während es fast schon normal geworden ist, dass Diktatoren in aller Welt unliebsame Bewegungen und Kräfte zu Terroristen oder deren Nährboden erklären, verblüfft es doch, dass das auch in Deutschland geschieht, unter anderem neuerdings wieder mit den Evangelikalen, und dabei eine völlig unschuldige Menschengruppe seit drei Jahrzehnten per Sippenhaft verunglimpft werden, nach dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Das neueste Beispiel:
Ein selbsterklärter IS-Anhänger tötet 50 Gäste einer Schwulenbar, die er selbst häufiger aufgesucht hat (www.welt.de). Die WELT spricht gar von schwulem Selbsthass (www.welt.de).
Die Süddeutsche schrieb dazu:
„Für diese Tat hätte er genauso gut auch ein evangelikaler Christ gewesen sein können.“
Was, außer Hass auf Evangelikale, könnte so eine Aussage verständlich machen?
- Erschießen Evangelikale öfter Homosexuelle? Mir ist kein Fall weltweit bekannt.
- Laufen Evangelikale öfter zu IS über? Auch hier Fehlanzeige.
- Veranstalten Evangelikale öfter mal Schießereien in der Öffentlichkeit? Auch hier bringt das Web keinen Fall zutage.
- Erschießen Evangelikale wenigstens Abtreibungsärzte? Auch das ist frei erfunden, obwohl es schon so oft in der Öffentlichkeit wiederholt wurde, dass es Bürger auf der Straße tatsächlich glauben. Die führenden Verbände der Abtreibungskliniken in den USA selbst erheben den Vorwurf nicht!
- Und schließlich: Gibt es evangelikale Kirchen, die solcherlei Dinge auch nur andeutungsweise befürworten? Obwohl ich oft nachgefragt habe: Einen Beleg dafür hat mir noch keiner vorgelegt, der Evangelikale als gefährlich hinstellt.
Ich würde ja humorvoll vermuten, der Autor sei in einem evangelikalen Kloster mit mittelalterlichen Erziehungsmethoden aufgewachsen und habe das nicht verarbeitet, aber solche Klöster gibt es ja nicht. Was haben ihm die Evangelikalen nur angetan, dass er sie ohne Not des schlimmsten Verbrechens beschuldigt, das man sich denken kann, Menschen massenhaft wahllos und ohne erkennbaren Grund umzubringen? Welcher Evangelikale befürwortet denn so etwas, geschweige denn, dass er es zulässt oder ausführt?
Und da die Süddeutsche ja in Deutschland erscheint: Welches Ereignis in unserem Land berechtigt die Tageszeitung, die Evangelikalen pauschal auch nur andeutungsweise in die Nähe von Terrorismus oder wahlloser Schießereien zu rücken?
Gilt eigentlich die gesamte Antidiskriminierungsgesetzgebung und -agenda für Evangelikale und Pfingstler nicht? Wird Hassrede gegen Muslime verworfen, gegen Zeugen Jehovas, Schwule und Sinti und Roma von den Medien geahndet, aber gegen Evangelikale ist sie jederzeit zulässig?
Selbst wenn es auch nur einen einzigen leibhaftigen evangelikalen oder pentekostalen Terroristen gäbe und nur ein einziges Mitglied einer evangelikalen Kirche, der einen Abtreibungsarzt umgebracht hätte: Darf man deswegen eine halbe Milliarde Menschen mit ihnen in einen Topf werfen und als verkappte Terroristen beschimpfen?
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