idea Pressemeldung
Hilfswerk „Mission Freedom“ eröffnet Einrichtung im Rhein-Main-Gebiet
Das christliche Hilfswerk „Mission Freedom“ (Hamburg) hat in der Rhein-Main-Region ein Schutzhaus für Frauen eröffnet, die aus der Zwangsprostitution aussteigen wollen. Es wurde mit einem Festgottesdienst in der zum Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) gehörenden „Frankfurt City Church“ offiziell eröffnet.
Der Festredner, der stellvertretende Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher (Bonn), bezeichnete vor 130 Besuchern Zwangsprostitution als Menschenhandel und Sklaverei. Nach seinen Worten haben „fast alle Länder der Erde harte Gesetze und Strafen gegen Vergewaltigung, Folter und Entführung oder Freiheitsberaubung“. Zwangsprostitution umfasse alle drei Verbrechen, werde aber viel nachlässiger behandelt und milde bestraft. Männern, die die Dienste von ausländischen Prostituierten nutzten, müsste klar sein, „dass sie sich mit großer statistischer Wahrscheinlichkeit an diesen drei Delikten beteiligen“. Eine ehemalige Betroffene, Cindy Punt-Palmer, berichtete über ihre eigenen Erfahrungen in der Zwangsprostitution. Gott habe sie herausgeholt, so dass sie jetzt anderen Betroffenen helfen könne.
Schutzhaus bietet acht Plätze – Hilfswerk bot bisher 100 Personen Schutz
Die Vorsitzende des Hilfswerkes, Gaby Wentland (Hamburg), unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit von christlichen Werken und Privatpersonen in der Arbeit: „Nur gemeinsam kann diese Ungerechtigkeit bekämpft werden.“ Bei dem Treffen wurden die neuen Mitarbeiterinnen vorgestellt und gesegnet. Wie Wentland der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, ist die Gründung eines zweiten Schutzhauses nach dem Haus im Großraum Hamburg „aufgrund der hohen Nachfrage nach Unterbringungsmöglichkeiten“ nötig gewesen.
Die neue Einrichtung bietet acht Plätze. Insgesamt hat „Mission Freedom“ nach eigenen Angaben seit der Gründung 2011 rund 100 Frauen und ihre Kinder betreut. In Hamburg betreibt das Werk darüber hinaus ein Café im Rotlichtbezirk, das wöchentlich etwa 30 Frauen aufsuchen. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland bis zu 400.000 Prostituierte. Laut Experten des Bundeskriminalamtes verkaufen 80 bis 90 Prozent ihren Körper nicht freiwillig, sind also von Zwangsprostitution betroffen.
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