Gastvorlesung vor Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung
Thomas Schirrmacher, Vorsitzender des Beirats des Zentralrates Orientalischer Christen und Präsident des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, hat auf Bitten des Syrisch-Orthodoxen Patriarchen, Ignatius Ephräm II. Karim, dem Syrisch-Orthodoxen Institut an der Universität Salzburg einen offiziellen Besuch abgestattet. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Leiter des Instituts, Univ.-Professor Dr. Aho Shemunkasho, Professor für die Geschichte und Theologie des syrischen Christentums, bat er Schirrmacher vor allem um Unterstützung im Bereich der Europäischen Union.
Anschließend hob Schirrmacher die Bedeutung des 2015 eingerichteten Universitätslehrgangs für Syrische Theologie für das orientalische Christentum in Europa insgesamt hervor. „Ich bin tief beeindruckt, was hier in kurzer Zeit mit wenig Geld und sehr viel Engagement aufgebaut worden ist.“ Man dürfe aber die Unterstützung und Finanzierung des Instituts nicht Österreich allein überlassen, auch Deutschland und die Europäische Union seien hier gefordert.
Zudem hielt Schirrmacher auf Vermittlung der Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung eine dreistündige Gastvorlesung im Syrischen Institut über die weltweite Lage der Diskriminierung und Verfolgung von orientalischen Christen – nicht nur im Nahen und Mittleren Osten. Während des zweitätigen Seminars „Die Flüchtlingskrise aus der Perspektive orientalischer Christen“ nahmen die 30 teilnehmenden Studenten auch an einem syrisch-orthodoxen Gottesdienst im Syrisch-Orthodoxen Seminar in Beth Suryoye teil.
Aho Shemunkasho wurde 1969 in Beth Debe, im Tur Abdin, in der Nähe der antiken Stadt Nisibis (Türkei), geboren. Nach dem Abitur in Deutschland studierte er Theologie an der Theologischen Fakultät Paderborn (Dipl.-Theol. 1995). Sein Master- und Doktoratsstudium in Syrologie absolvierte er bei Prof. Dr. Sebastian P. Brock an der Universität Oxford (M.St. 1996; D.Phil. 2000). Er arbeitete 1998–1999 im Graduate Student Committee am Oriental Institute der University of Oxford und 2000–2006 als Koordinator des syrisch-orthodoxen Religionsunterrichts in Nordrhein-Westfalen. Zugleich begann 2002 seine Laufbahn an der Universität Salzburg, zunächst 2002–2005 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsprojekt „Polyglotter Studientext des Buches Ben Sira“, sodann 2006–2010 als Universitätsassistent am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte und 2010–2014 als Assistenzprofessor. Seit 2014 hat er die Professur für Geschichte und Theologie des syrischen Christentums an der Universität Salzburg inne und leitet deren Syrisches Institut.
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