(Bonn, 13.10.2015) Der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz Prof. Dr. Thomas Schirrmacher hat vor christlichen Leitern aller Konfessionen und von allen Kontinenten auf dem „Jeju-Forum“ des „Global Forum for the Future of Christianity“ vertreten, dass globale christliche Einheit kein Selbstzweck sei, sondern nur Sinn mache, wenn sie dem Evangelium desselben Jesus Christus diene, der uns zur Einheit rufe.
„Wenn der Dreieine Gott im Mittelpunkt steht, entsteht Einheit. Wenn Jesus Christus im Mittelpunkt steht, entsteht Einheit. Wenn das Evangelium im Mittelpunkt steht, entsteht Einheit. Nur der Heilige Geist kann das Leben des Einzelnen, vieler Menschen, der Menschheit, ja der ganzen Schöpfung transformieren“, so Schirrmacher wörtlich.
„Es geht nicht um Einheit an sich, egal worin. Dass wir als christliche Menschen und Institutionen Einheit verkörpern, ist sinnlos, ja schädlich, wenn dafür der Glaube an den Dreieinen Gott und das Evangelium in Jesus Christus verwässert werden muss. Aber umgekehrt gilt auch: Wer all das in den Mittelpunkt stellt, kann gar nicht anders, als sich für die Einheit der Christen einzusetzen, auch wenn sie unmöglich zu erreichen zu sein scheint.“
Deswegen sei das gemeinsame Ringen um den inhaltlichen Kern der christlichen Botschaft Teil jedes ökumenischen Projektes.
Gordon Showell-Rogers, stellvertretender Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, betonte in seiner Bibelarbeit, dass die Bibel voll von Beispielen sei, dass Gott ganz anders wirke und ganz andere Ziele haben, als Menschen. Die Kirchen dürften sich deswegen nie an innerweltlichen und politisch korrekten Zielen festmachen und nur auf säkulare Methoden vertrauen, sondern müssten immer mit Gottes ganz anderem Handeln rechnen.
Der Präsident der Pentecostal World Fellowship, Dr. Prince Guneratnam aus Malaysia, unterstützte die Sicht der Weltweiten Evangelischen Allianz. Der Heilige Geist schaffe nicht irgendeine Einheit, sondern – so Guneratnam – gemäß Jesu Worten zur Frau am Brunnen in Johannes 4 eine Einheit in der gemeinsamen „Anbetung im Geist und in der Wahrheit“.
Schirrmacher und Showell-Rogers führten im Rahmen des Forums auch ein ausführliches Gespräch mit den Pastoren der jeweils größten Kirchen der vier vorherrschenden protestantischen Denominationen in Korea, Pfingstler, Presbyterianer, Baptisten und Methodisten. Das Gespräch wurde von Rev. Dr. Lee Young-Hoon geleitet, dem Nachfolger von Yonggi Cho als Hauptpastor der größten Kirchengemeinde der Welt und frisch gewählten Präsidenten des „Christian Council of Korea“, der Evangelischen Allianz in Korea.
Das Globale Forum für die Zukunft der Weltchristenheit (GFFWC) ist im Jahr 2012 mit dem Ziel gegründet worden, eine globale Plattform zu schaffen, die es christlichen Führungskräften aus aller Welt ermöglichen soll, zur Entstehung einer globalen Agenda für die christlichen Kirchen beizutragen. Innerhalb dieses Rahmens, so das Hauptanliegen, sollen drängende politische und spirituell-theologische Themen und Herausforderungen in einem Geist der Gegenseitigkeit und Verbundenheit angesprochen werden. Das Besondere ist die Möglichkeit für die Teilnehmer, ohne Themenzwang oder Geschäftsordnung sehr persönlich und ausführlich miteinander ins Gespräch zu kommen.
Das auf der beliebten Ferieninsel Jeju 85 km südlich vor der Spitze von Korea abgehaltene Jeju-Forum unter dem Titel „Christliches Zeugnis in einer sich wandelnden globalen Landschaft“ führte 150 christliche Führer aller Colouer von allen Kontinenten zusammen. Unter den Teilnehmer war auch eine signifikante Anzahl koreanischer christlicher Würdenträger.
Links:
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- Programm (PDF)
- Flyer (JPG)
- Foto 1: Gruppenfoto
- Foto 2: von links: Samuel Kobi, ehemaliger Generalsekretär des ÖRK, Chang Sang, Generalsekretär des GFFWC, Agnes Abuom, Vorsitzende des Zentralauschusses des ÖRK, Thomas Schirrmacher, Josha Banda, Bischof der Assemblies of God, Sambia
- Foto 3: von links: Die Teilnehmer aus den USA, Jim Wallis und Wesley Granberg-Michaelson, Joshua Banda, Bischof der Assemblies of God, Sambia, Thomas Schirrmacher
- Foto 4: Thomas Schirrmacher mit dem Moderator und dem Direktor der Missionskommission des ÖRK, Bischof Mor Geevarghese Coorilos, Indien, und Jooseop Keum, Korea
- Foto 5: von links: Zwei pfingstkirchliche Bischöfe aus Sambia, Thomas Schirrmacher, Corneliu Constantineanu, Rumänien, Las Newman, Jamaika, Wonsuk Ma, Korea/Oxford
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