Im christlichen Glauben kommt Gott in seiner Offenbarung den Menschen nahe. Er kommt zum Menschen, er spricht mit den Menschen, er spricht die Sprache der Menschen, er gibt der Beziehung zwischen Gott und Mensch eine tragfähige Grundlage, indem er sich selbst an sein Wort bindet und als der absolut Treue und Zuverlässige Glauben und Vertrauen ermöglicht.

Gerade deswegen drängt aber die fortlaufende Offenbarung Gottes in der Heilsgeschichte auf eine schriftliche Fassung, die die Zuverlässig­keit greifbarer macht und allen Menschen Gott in menschlicher Sprache nahe bringt.

Die schriftliche Offenbarung ihrerseits drängt aber wieder auf ihre Erfüllung in einer Weise, in der uns Gott von sich aus noch näher kommt: Gott wird in Christus Mensch und „wohnt unter uns“ (Joh 1,14). Gott wird in Christus „Immanuel“, „Gott unter uns“ (Mt 1,23). Deswegen hebt die Fleischwerdung Gottes in Jesus die schriftliche Offenbarung nicht auf, sondern erfüllt sie als das eigentliche Wort Gottes.

Doch auch damit nicht genug! Gott will uns noch näher kommen. Jesus, wahrer Mensch und wahrer Gott, verlässt nach seiner Auferstehung mit seinem neuen Leib die Erde und sendet an seiner Statt den Heiligen Geist, der nicht nur der gesamten Menschheit viel näher kommen kann, als Jesus, sondern seit Pfingsten in den Gläubigen wohnt, ihrem Geist Gottes Geist bezeugt, und ihnen die innere Kraft gibt, nach Gottes Willen zu leben (Rom 8,3–4). Näher kann uns Gott nicht kommen!

Der Dreischritt
1. Schritt: Gott kommt den Menschen nahe, indem er ihre Sprache spricht, sich ihnen offenbart und ihnen seinen Willen auch in schriftlicher Form übergibt. (z. B. 2Tim 3,14–17)
2. Schritt: Gott kommt den Menschen noch näher, indem er selbst in Christus Mensch wird und sich den Menschen unmittelbar offenbart. (z. B. Joh 1,1+14; 14,9)
3. Schritt: Gott kommt den Menschen noch näher, indem er durch seinen Geist in allen wohnt, die an Jesus Christus glauben. (z. B. Röm 8,9–14)

 

Für einen Muslim ist es schon sehr schwer nachzuvollziehen, dass die Bibel Menschenwort und Gotteswort zugleich ist, da er sich Gottes Wort nur ohne menschliches Zutun denken kann.

Noch schwerer ist es für ihn nachzuvollziehen, dass in Jesus Christus Gott und Mensch zusammenkommen, zumal er davon geprägt ist, dass das nur Götzendienst sein kann.

Doch so sehr dieser Punkt im Mittelpunkt der Ablehnung des Christentums steht, da schon der Koran als Hauptübel der Christen sieht, dass sie den menschlichen Propheten Jesus dem einen Gott als Sohn „beigesellen“, so sehr zeigt die Erfahrung, dass der nächste Schritt endgültig die Vorstellungskraft eines Muslims übersteigt, dass nämlich Christen glauben, dass Gottes Geist als dritte Person des einen Gottes in den Gläubigen wohnt.

 

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