Mein bereits angekündigter Beitrag zum Global Media Forum zum Verhältnis von Zivilgesellschaft und Armee in Deutschland verlief sehr erfreulich. Nicht zum ersten Mal war mein Gegenüber Oberst a. D. Hans W. Odental, die Moderation von Günther Knabe, mit langjähriger Afghanistan- und Asienerfahrung ein kenntnisreicher Repräsentant der Deutschen Welle, war sehr kompetent, das Publikum kam aus allen Kontinenten. Die Diskussion fügte sich dem Gesamtthema des Global Media Forums der Deutschen Welle, wie Medien und Journalisten zur Befriedung von Krisen beitragen können, gut ein. Gratulation an die Deutsche Welle für ein gelungenes Forum!
In kaum einem Land der Erde kann die Zivilgesellschaft so unmittelbar über Fragen der Armee mitdiskutieren. Keiner erwartet aus falsch verstandenem Nationalismus, dass man alles wunderbar findet, was die Armee tut (wie noch zu Kaisers Zeiten), die Zahl derer, die eine Armee grundsätzlich ablehnt, ist ebenfalls klein, was natürlich auch dem Umstand geschuldet ist, dass die Bundeswehr keinen ‚Krieg‘ führen, sondern nur an Verteidigungsmaßnahmen oder Friedensmissionen teilnehmen kann (auch wenn das sprachlich politisch korrekt bisweilen auch übertrieben wird). Man denke nur an den Bericht des Wehrbeauftragten des Bundestages, in dem jeder öffentlich (fast) alles erfahren kann, was in der Bundeswehr schief gelaufen ist und selbst schlecht behandelte Soldaten einen öffentlichen Fürsprecher haben.
Leider nutzen viel zu wenige Bürger, viel zu wenige Christen, viel zu wenige Theologen und viel zu wenige Ethiker die Chance, sich über auch innere Fragen der Bundeswehr gründlich zu informieren und dann über die Ethik der ‚Inneren Führung‘ der Bundeswehr an Standorten ebenso wie im Einsatz mitzudiskutieren. Ich bin jedenfalls von der Bundeswehr als Gesprächspartner immer freundlich empfangen worden, als ‚moralische Unterstützung‘ ebenso wie als ziviler Kritiker.
Die Bilder zeigen einerseits Günter Knabe und mich während der Panelaussprache, zum anderen in einem offiziellen Pressefoto der Deutschen Welle (Foto: DW/K. Danetzki) rechts neben mir Günther Nooke, Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung, und Erik Bettermann, Intendant der Deutschen Welle.
Die Links finden sich beim Blogeintrag vom 22. Mai 2009. Zum Aufruf von Erik Bettermann siehe: www.dw-world.de. Zu weiteren Pressefoto geht es hier: www.flickr.com.
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