Gastvorlesung an einem Flaggschiff reformierter Theologischer Seminare

Thomas Schirrmacher während seiner Vorlesung am Westminster Theological Seminary

Bei einer Gastvorlesung am Westminster Theological Seminary in Philadelphia, einem der Flaggschiffe reformierter Theologie, referierte Thomas Schirrmacher, Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, über die umwälzenden Veränderungen in der Katholischen Kirche und der weltweiten Christenheit.

Thomas Schirrmacher unter dem Porträt von Cornelius van Til in der Eingangshalle des Westminster Theological Seminary

Thomas Schirrmacher unter dem Porträt von Cornelius van Til in der Eingangshalle des Westminster Theological Seminary

Laut Schirrmacher nehmen dogmatische Unterschiede ab, moralische Unterschiede aber zu. Als ein Beispiel für zunehmende Trennungen führte Schirrmacher die Ordinierung homosexueller Geistlicher an. Als Beispiel für die dogmatische Annäherung nannte er die volle Akzeptanz fälschlich so genannter „monophysitischer“ Kirchen wie die Koptische, die Syrisch-Orthodoxe oder die Armenisch-Orthodoxe Kirche. Im Lichte von moderner Forschung und Gesprächen zwischen den verschiedenen Kirchen scheinen sich die monophysitische und die chalcedonensische Position hauptsächlich in ihrem Gebrauch des Schlüsselbegriffs „Natur“ zu unterscheiden und nicht in dem, was sie tatsächlich über Jesus bekennen oder was sie als eine Zusammenfassung biblischer Lehre betrachten.

Schirrmacher war im letzten Jahr in Sao Paulo von Peter Lillback eingeladen worden. Rev. Dr. Peter Lillback (PhD, Westminster Theological Seminary) ist Präsident und Professor für Historische Theologie und Kirchengeschichte am Westminster Theological Seminary.

van-Til-Hall of Westminster Theological Seminary

Schirrmacher wird von manchen als einer der erfahrensten und kenntnisreichsten Experten zu verschiedenen christlichen Kirchen und Konfessionen weltweit angesehen. Er hat praktisch alle Führer großer Kirchen und weltweiter kirchlicher Netzwerke getroffen und unterrichtet seit drei Jahrzehnten über Vergleichende Theologie. Schirrmacher war beteiligt an mehreren hochrangigen Kommissionen, die vom Vatikan, dem Weltkirchenrat und der Weltweiten Evangelischen Allianz gebildet wurden.

Gastvorlesung am John Jay Institut

Thomas Schirrmacher mit einigen Stipendiaten des John Jay Institutes und dem Präsidenten Alan R. Crippen II (links)

Thomas Schirrmacher mit einigen Stipendiaten des John Jay Institutes und dem Präsidenten Alan R. Crippen II (links)

Schirrmacher hielt eine zweite Gastvorlesung zum gleichen Thema am John Jay Institut in Philadelphia. Das Institut prägt durch ein halbes Jahr des gemeinsamen Lebens und der intensiven akademischen Ausbildung Leiter der Zivilgesellschaft. Allan R. Crippen II, Präsident des John Jay Instituts, begrüßte das Bestreben Schirrmachers, Verbindungen zwischen Kirchen und Konfessionen weltweit zu knüpfen. Dies erfülle auch die Vision des John Jay Instituts.

Außerdem besuchte Schirrmacher das Providence Forum in Philadelphia, dem Dr. Lillback vorsteht, um eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Forum und dem Internationalen Institut für Religionsfreiheit zu besprechen.

 

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