Neben New York gibt es nun gleichrangige Büros in Bonn, Colombo und Manila – Bonn wird auch als Standort der UN für Fragen der Entwicklung und Nachhaltigkeit ausgebaut
Nachdem der Internationale Rat der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), in den die Nationalen Allianzen je zwei Vertreter jeder Region wählen, im Frühjahr 2017 grundsätzlich die Dezentralisierung des internationalen Büros beschlossen hatte, war es nun Aufgabe des ‚Senior Leadership Teams‘ (STL), der exekutiven Leitung der WEA, diese Aufgabe konkret umzusetzen.
Dabei geht es nicht um die Schaffung weiterer Stellen oder Büros, sondern um das Zusammenführen bereits vorhandener Aktivitäten verschiedener Zweige der WEA und um Bündelung von Aufgaben, die sich geografisch besser andernorts als über die USA abwickeln lassen. Sinn ist es, 1. sichtbarer zu machen, wo die WEA weltweit arbeitet, 2. Synergieeffekte mit regionalen und nationalen Allianzen und befreundeten Werken zu nutzen und 3. kürzere Wege zu ermöglichen, etwa auch für die Abwicklung der Finanzen.
Das STL beschloss, zunächst Büros in Manila (Philippinen), Colombo (Sri Lanka) und Bonn (Deutschland) auszubauen, da an diesen Standorten des Generalsekretärs beziehungsweise zweier seiner Stellvertreter schon jetzt die größte Zahl an WEA-Mitarbeitern arbeite.
Im Falle von Bonn werden das Büro der Theologischen Kommission, das Büro für zwischenkirchliche Beziehungen und interreligiösen Dialog sowie die Büros des International Institute for Islamic Studies und des International Institute for Religious Freedom zusammengeführt. Dazu werden weitere Aktivitäten im Umfeld der WEA, sofern sie in Europa, im Nahen Osten und Zentralasien stattfinden, aufgefordert, von Bonn aus zu operieren. Mehrere Arbeitszweige haben bereist positiv darauf reagiert, so die Business Coalition und die Abteilung für „Peace and Reconciliation“, die ihre geplante Stiftung (Stifter erwünscht!) in Bonn ansiedeln will.
Im Falle von Bonn kommt hinzu, dass die WEA Bonn als UN-Stadt für Entwicklung und Nachhaltigkeit würdigen will und gezielt Arbeitszweige und befreundete Organisationen in diesem Bereich nach Bonn lotsen will. Der Generalsekretär der UN hatte jüngst bei seinem Besuch in Bonn die Stadt zur Welthauptstadt der Nachhaltigkeit erklärt. „So, wie wir als WEA in Genf bei der UN wegen Menschenrechtsfragen vor Ort sind, wollen wir das künftig in Sachen Zukunftsfragen der Welt in Bonn sein“, sagte Thomas Schirrmacher. Er führte dazu Gespräche mit dem deutschen Entwicklungsminister Gerd Müller, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, den Rektoren der UN-Universität und der Universität Bonn, mit Vertretern der UN und mit zahlreichen christlichen Hilfswerken wie World Vision oder Micha Europe.
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