Schirrmacher nimmt am sechsten Bonner Gebetsfrühstück teil
Zum sechsten Mal fand das „Bonner Gebetsfrühstück“ in der „Stadthalle Bad Godesberg“ in Bonn statt. Es wurde 2018 vom Bonner Verleger Norman Rentrop initiiert und wird, wie das Berliner Gebetsfrühstück, die „Internationale Berliner Begegnung (IBB)“ von der „Vereinigung für Grundwerte und Völkerverständigung“ getragen, die mehrere derzeitige und ehemalige Bundestagsabgeordnete verantworten.
An der Veranstaltung nahmen 110 Besucher teil. Der Landrat des Landkreises Altenkirchen, Peter Enders (CDU), berichtete von den Erfahrungen, die er in seiner Zeit als Abgeordneter des rheinland-pfälzischen Landtages mit dem dortigen Gebetsfrühstück gemacht hatte. Er gehörte dem Landesparlament von 1998 bis 2021 an. Da die Teilnehmer aus unterschiedlichen Fraktionen kamen, hätten sich die Gebetstreffen auch auf die späteren Diskussionen im Plenum ausgewirkt: „Wer zusammen das Vaterunser gebetet hat, reißt sich auch in harten Debatten zusammen.“
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, erinnerte in einem Impulsvortrag an die Bedeutung von Glaubensvorbildern, wobei er Nikolaus von Myra (letztes Drittel des 3. Jh. und erste Hälfte des 4. Jh.) als Ausgangspunkt wählte, das Vorbild für den späteren „Nikolaus“. Die persönliche Begegnung mit einem Glaubenszeugen sei schon immer der bei weitem häufigste Weg gewesen, auf dem Menschen zum christlichen Glauben kämen, weltweit und in Geschichte und Gegenwart.
Radu Constantin Miron wurde 1956 in Bonn geboren, wo er auch nach einem Theologiestudium in Thessaloniki ab 1978 Byzantinistik, Romanistik und Theologie studierte. Seit 1983 wirkt er als Priester in Brühl, das zwischen Bonn und Köln liegt. 1985 wurde Miron von Metropolit Augoustinos Lambardakis, dessen Amtssitz die Metropolitankirche Agia Trias in Bonn ist, zum Erzpriester der Metropolie von Deutschland ernannt, 2004 zum Erzpriester des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Seit 2009 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Bonn für den Studiengang Master of Ecumenical Studies. Seit 2019 ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Miron ist verheiratet und Vater von fünf erwachsenen Kindern.
Erzbischof Thomas Paul Schirrmacher besprach mit Erzpriester Miron, mit dem ihn eine langjährige Zusammenarbeit verbindet, Pläne für ein internationales Zentrum in Bonn zu Ehren des Ökumenischen Patriarchen und Ehrenoberhauptes aller Orthodoxen Kirchen Bartholomäus. Zuletzt hatte Schirrmacher mit Miron bei einem internationalen Religionsfreiheitstreffen im Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit in Berlin gesprochen, wo beide als Geistliche die christlichen Kirchen vertraten.
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