Beitrag von Thomas Schirrmacher zur Festschrift zum 90-jährigen Jubiläum des Diakonissenmutterhauses Lachen
Vor 56 Jahren entschied sich der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Thomas Schirrmacher, in seinem Leben Jesus Christus ins Zentrum zu rücken. Der Ort des Geschehens war das Diakonissen-Mutterhaus in Lachen (Neustadt an der Weinstraße), zu dessen Festschrift zum 90-jährigen Jubiläum, die jetzt erst als pdf zugänglich gemacht wurde, Schirrmacher folgenden Beitrag verfasste. Die Gemeinde des Diakonissen-Mutterhauses Lachen gehört zum Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband (Marburg), der wiederum zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband (Kassel) gehört.
Seit meinem sechsten Lebensjahr bin ich häufig im Diakonissenmutterhaus gewesen, viele Jahre als Teilnehmer von Kinderfreizeiten, dann später zur Erholung, während unsere Kinder an den Kinderfreizeiten teilnahmen. In „Lachen“ sind mancherlei Freundschaften entstanden, die über Jahrzehnte hielten. Daneben war ich zu Predigten und Vorträgen hier oder um die Schwestern Renate und Ludwine zu besuchen, die mich vor 54 Jahren zum Glauben an Jesus Christus führten.
Denn 1966 entschied ich mich als Kind, Jesus Christus ins Zentrum meines Lebens zu rücken. Am Ort des Geschehens durfte ich an 50. geistlichen Geburtstag und meinem 56. leiblichen Geburtstag die Predigt im Gottesdienst des Diakonissenmutterhauses halten und beiden Diakonissen und natürlich unserem Herrn Jesus Christus selbst zu danken.
In meiner Predigt verwies ich darauf, dass sich mein von den Diakonissen geweckter und geprägter kindlicher Glaube prächtig mit meinen späteren wissenschaftlichen Aufgaben und meiner Forschungsarbeit im Bereich Theologie und Religionssoziologie vertrage. Denn das Neue Testament fordere uns einerseits auf, wie Kinder zu werden (Matthäus 18,3), aber nicht wie Kinder zu urteilen, sondern wie Erwachsene, „die durch den Gebrauch geübte Sinne haben“ (Hebräer 5,14). Erwachsene im Glauben sollen durch die ständige Erneuerung ihres Denkens in der Lage sein, den Willen Gottes zu prüfen (Römerbrief 12,1–2) und sich eigenständig für das Richtige zu entscheiden. Das täten sie aber zugleich in dem kindlichen Wissen, dass Gottes Friede schützend über unserem Verstand stünde (Philipper 4,7).
Ich gratuliere dem Campus Lachen – Diakonissen-Mutterhaus herzlich zum 90. Geburtstag. Ich wünsche und bete, dass der Campus Lachen weiterhin ein Ort der Ruhe und Besinnung, ein Ort des geistlichen Neuanfangs oder der Erneuerung bleibt und dass viele Menschen hier die Liebe und Segen Gottes erfahren und mit nach Hause nehmen.
Ich wünsche vor allen Ihnen, Frau Oberin Daut, die Weisheit, die die vielen notwendigen Veränderungen erfordern, die den Campus Lachen für die Zukunft wet-terfest machen sollen.
Ihr Thomas Schirrmacher
Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz
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