Das Buch ist die gründlichste und beste Darstellung zur Frühgeschichte der Evangelischen Allianz. Es behandelt

  1. die eigentliche Geschichte wie Versammlungen, Kampagnen und internationale Ausbreitung, die jeweils in die Zeitgeschichte eingeordnet werden,
  2. die Rolle der entscheidenden Persönlichkeiten, und
  3. die Arbeitsschwerpunkte der Evangelischen Allianz, vor allem Glaubens- und Gewissensfreiheit, Gebetswoche, Mission, Publikationen.

Wer dabei eine einzelne Thematik verfolgen möchte kann dies über die übersichtliche Gliederung und den Index sehr gut tun. Auch wer die Geschichte der Allianz bis 1879 in Ländern wie Großbritannien, Deutschland, den skandinavischen Ländern oder Türkei verfolgen will, wird hier fündig.

Lindemann sieht die Allianz als erste organisierte Form der Ökumene, als einzig wirklich ökumenische Organisation, die aus der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts entsprang; sie selbst verwendete in ihren frühen Dokumenten häufig das Wort „ecumenical“. Er kritisiert, dass geschichtliche Darstellungen der modernen Ökumene die Allianz als Vorreiter der Einheit der Christen übergehen. Sie war Teil der transnationalen Frömmigkeitsbewegung nach dem Pietismus, die etwa in Fragen der Religionsfreiheit oder des Antisklavereikampfes ihrer Zeit voraus war.

Bibliografische Angaben:

  • Gerhard Lindemann. Für Frömmigkeit in Freiheit: Die Geschichte der Evangelischen Allianz im Zeitalter des Liberalismus (1846–1879). Theologie: Forschung und Wissenschaft, Band 24. Münster: Lit Verlag, 2011. 1064 S. € 129.90. ISBN 978-3-8258-8920-3.

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