Projektreise August 2024 (Toliara bis Antananarivo) – Ein Bericht von Esther Schirrmacher

Im August 2024 unternahm ich mit Christine und Thomas Schirrmacher, sowie dem Reiseleiter Andreas Rapp eine Projektreise durch Madagaskar, dem flächenmäßig zweitgrößten Inselstaat der Erde mit rund 30 Millionen Einwohnern. Der afrikanische Staat gehört heute zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt, mehr als drei Viertel der Bevölkerung lebt in extremer Armut.

Die Gruppe wurde von Andreas Rapp geleitet, dem Director Of Operations des IDEALTOURS Reisebüros, der seinen Fokus von Südindien und Sri Lanka nach Mauritius, La Réunion und Madagaskar gelegt hat und dort für die Organisation, Durchführung und Begleitung von maßgeschneiderten Kleingruppen- und/oder Individualreisen verantwortlich ist, die auf die besonderen Interessen und Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind.

1. August 2024

Die Reise begann mit einem Flug von Mauritius über La Réunion nach Antananarivo, Madagaskar. In der Hauptstadt besuchten wir mit einem Tourguide erst den Rova von Antananarivo, den ehemaligen Königspalast Madagaskars. Er liegt in einer Höhe von 1462 Meter auf der höchsten Erhebung der Hauptstadt Antananarivo und fast 200 Meter über den Stadtvierteln der Unterstadt, die man von hier oben gut sehen kann.

2. August 2024

Nach einer Nacht im Guesthouse in Antananarivo brachen wir am nächsten Morgen mit dem Auto zum Flughafen auf, um einen Inlandsflug nach Toliara ganz im Süden der Insel zu nehmen. Die kleine Propellermaschine braucht 90 Minuten für die Strecke, für die wir in dieser Woche drei ganze Tage mit dem Jeep brauchen, um zurück zur Hauptstadt zu fahren (920 Kilometer). In Toliara angekommen, besuchten wir mit Andreas Rapp ein paar Familien in der Umgebung unseres Hotels, die von Spendern unterstützt werden, die Andreas über seine Gemeinde generiert hat. Andreas stellte den Frauen, die ausnahmslos alleinerziehend waren, Fragen über ihren Alltag und die Zukunft ihrer Kinder. Viele von ihnen waren zwischen 14 und 20 Jahren alt, sie wurden früh von den Vätern ihrer Kinder verlassen.Die jungen Frauen verdienen sich oft mit Wäsche waschen ein paar Euro im Monat dazu, ansonsten haben sie keine Perspektiven.

3. August 2024

Am nächsten Tag führten wir eine Lebensmittelverteilung im Großraum Toliara durch. Das Hilfswerk Gebende Hände spendete Geld für Grundnahrungsmittel im Wert von 1000 Euro für eine kleine Community im Süden der Insel. Gemeinsam mit Andreas verteilten wir Reis, Linsen, Gemüse und andere Nahrungsmittel an Familien, die der Häuptling des Dorfes vorher sorgfältig ausgewählt hatte. Die Lebensmittelverteilung dauerte mehrere Stunden, vorher hatten wir aber noch die Gelegenheit, mit zwei Familien zu sprechen und einen kurzen Einblick in ihren entbehrungsreichen Alltag zu erhaschen. Weiter ging es mit dem Auto in Richtung Norden, wobei wir am Nationalpark Isalo vorbeigekommen sind. Hier stehen einige der berühmtesten Felsformationen der Insel, sowie einige der Baobab Bäume, einem der Wahrzeichen der afrikanischen Insel.

4. August 2024

Der nächste Tag der Reise begann mit der Sichtung einiger Lemuren, die hier auf Madagaskar endemisch sind. Abends besuchten wir dann in Fianarantsoa ein Projekt, das seit 2023 unterstützt wird: In einem einfachen, einstöckigen Gebäude haben sieben Frauen Unterschlupf gefunden, die alle mehrere Kinder versorgen und sonst auf der Straße leben müssten. In der Unterkunft hatten uns die Kinder schon zur Begrüßung kreischend begrüßt und getanzt. Die Frauen hier produzieren u. a. Seifenstücke, um sich ein kleines Nebeneinkommen aufzubauen. Auch sie haben perspektivisch keine Möglichkeiten, an eine gute Arbeitsstelle zu kommen oder ihren Kindern eine bessere Zukunft zu schenken. Wir besuchten außerdem ein Nebenprojekt, für das Nähmaschinen für eine kleine Gruppe von Frauen finanziert wurden, mit dem sie sich ein kleines Einkommen sichern können.

5. August 2024

Der nächste Tag war ein voller Reisetag, um das letzte Stück der langen Strecke zurück zur Hauptstadt Antananarivo zurückzulegen. Das Straßennetz in Madagaskar ist sehr schlecht ausgebaut, viele Straßen sind nicht geteert und in einem miserablen Zustand. Da der Verkehr an vielen Stellen nicht geregelt wird, verliert man zusätzlich oft viel Zeit, um Gegenverkehr oder Motorräder abzuwarten, die einem begegnen. Gegen Mitternacht kamen wir dann zurück in Antananarivo an.

6. August 2024

Am 6. August ging es von unserem Guesthouse in Antananarivo zurück zum Flughafen. Madagaskar wird uns noch lange in Erinnerung bleiben als Land mit sehr zurückhaltender und freundlicher Bevölkerung, Artenvielfalt, Armut und atemberaubender Schönheit.

Bericht-Madagaskar
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